Ab 1946 war die belgische Armee in Unna stationiert. Für diesen Aufenthalt mit ungewisser Länge planten die Soldaten, ihre Familien aus der Heimat nach Unna ziehen zu lassen. Für diese mussten nun passende Unterkünfte gefunden werden.
Nachdem es wegen Wohnungsbeschlagnahmungen durch die belgische Armee und der geplanten Umsiedlung Unnaer Bürger ohne feste Beschäftigung zur Gewinnung freien Wohnraums für belgische Familien (Aktion „Transplant“) zu heftigen Protesten seitens der Stadt Unna und der Bevölkerung gekommen war, wurden an der Goethestraße und früheren Friedensstraße (heute Am Südfriedhof) 26 Offizierswohnungen errichtet. Bei ihrer Fertigstellung im Mai 1952 hatten die örtlichen Pressevertreter Gelegenheit, die Wohnungen zu besichtigen.
Die Presse beschrieb die Offiziersquartiere als äußerst prachtvoll, ausgestattet mit Kronleuchtern, Damastvorhängen und Marmor. Berücksichtigt man, dass zu Beginn der 1950er Jahre viele Bürger Unnas noch unter oft kargen Umständen mit zahlreichen Personen in kleinen Wohnungen lebten, wird verständlich, warum die reich ausgestatteten Offizierswohnungen auf wenig Gegenliebe bei Pressevertretern und in der Bevölkerung stießen.
Reihenhäuser in „Klein-Belgien“ in den 1950er Jahren
1955 wurden auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei „Düllberg“ 25 weitere Wohnungen errichtet.
Zurück zum Stadtplan der historischen Orte
Zurück zur Liste der historischen Orte