historische Orte | Synagoge und Jüdische Gemeinde «haKochaw»

Unnas jüdische Geschichte reicht zurück bis ins Mittelalter. Die ersten Juden lassen sich in Unna im frühen 13. Jahrhundert nachweisen, vermutlich waren aber schon vorher Menschen jüdischen Glaubens dort ansässig. 1885 gab es eine Synagoge in Unna, auf die 1938 während der Reichspogromnacht ein Brandanschlag verübt wurde. Hier wie andernorts wurde die jüdische Bevölkerung systematisch entrechtet, verfolgt und deportiert. 1942 galt Unna schließlich in der Terminologie der Nationalsozialisten als „judenfrei“.
Heute erfreut sich Unna wieder einer florierenden jüdischen Gemeinde. In den frühen 1990er Jahren kamen zahlreiche sogenannte Kontingentflüchtlinge aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. Dort durften sie über Jahrzehnte ihre Religion nicht ausüben. Nicht selten waren den Neuankömmlingen daher die jüdischen Traditionen ganz fremd.

Synagoge-Thoraeinbringung

Mit der Einbringung der Torah wird der Gebetsraum zur Synagoge.

Eine neue jüdische Gemeinde entstand erst einige Jahre später: 2003 wurde der „Stern – jüdischer kulturell integrativer Verein e. V.“ gegründet, aus dem 2007 eine liberale jüdische Gemeinde für den Kreis Unna entstand. Man gab ihr den Namen „haKochaw“. Wenige Jahre später erfolgte die Einrichtung eines Betsaals im ehemaligen Bodelschwinghhaus, der mit dem Einzug der Thora-Rolle im Jahr 2012 zur Synagoge wurde.

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