historische Orte | Unterbringung für Displaced Persons

Am Ende des Zweiten Weltkriegs sah man sich mit einer großen Menschengruppe konfrontiert – den sogenannten „Displaced Persons“. Unter diese Bezeichnung fielen Zwangsarbeiter, die während des Krieges in deutschen Betrieben oder der Landwirtschaft arbeiten mussten, Kriegsgefangene, Menschen, die vor der Roten Armee geflüchtet waren, und auch die Insassen der ehemaligen Konzentrationslager.
Auch in Unna, eine Stadt, in der in der ersten Hälfte der 1940er Jahre jeder dritte Arbeiter Zwangsarbeiter war, gab es Displaced Persons. Die meisten dieser Personen wurden in den ersten Monaten nach Kriegsende in ihre Heimat zurückgebracht, wo auf viele erneut ein schweres Schicksal wartete: Vor allem die Sowjetunion unterstellte ihnen Kollaboration mit den Deutschen – und brachte sie daraufhin in stalinistische Arbeitslager. Viele dieser Displaced Persons lehnten aus Angst vor Verfolgung in ihrer Heimat deshalb die Rückkehr ab und blieben dauerhaft in Deutschland.

IserlohnerStr-44

Hinter dem Kreisverkehr an der Iserlohner Straße erstreckte sich das Kasernengelände.

In der ersten Zeit brachte man die Displaced Persons meist in ehemaligen Zwangsarbeiterlagern unter. Tausende aus der Sowjetunion stammende DPs in Unna wurden zunächst in einer SS-Kaserne an der Iserlohner Straße einquartiert. Nicht selten kam es, zum Beispiel aufgrund von Lebensmittelknappheit, zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit der einheimischen Bevölkerung.

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