Schon Anfang des 20. Jahrhunderts zogen sie von Italien nach Norden – „Gelatieri“, die ihre eiskalten Köstlichkeiten in den Straßen des Ruhrgebiets an Männer, Frauen und Kinder bringen wollten. Natürlich nur im Sommer, in den Herbstmonaten kehrte man in die Heimat zurück.
Zunächst zogen sie ihre Eiskarren noch per Hand durch die Straßen, doch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Straßenverkauf immer weiter eingeschränkt und andere Verkaufsmodelle mussten her. So entstanden die ersten Eisdielen.
Die erste Eisdiele in Unna hatte noch ganz bescheidene Ausmaße: In den 1950er Jahren wurden aus einem Fenster im Erdgeschoss eines Hauses an einer kleinen Seitenstraße des Marktplatzes die ersten italienischen Eiskugeln in Unna verkauft.
Haus und Straße sind heute nicht mehr existent.
Am Standort des schmalen grauen Gebäudes mit ausladenden Balkonen mündete einst eine kleine Gasse auf den Marktplatz, in der sich die erste italienische Eisdiele Unnas befand.
Der Verkauf aus dem Wohnungsfenster heraus war übrigens nichts Ungewöhnliches: Ladenlokale waren für viele Gelatieri unbezahlbar, so verkaufte man eben aus dem eigenen Heim hinaus. Damit die Kunden das Eishörnchen leicht greifen konnten, befestigte man Holzdielen unter den Fenstern, auf die die Kundschaft treten konnte. So entstand der Name „Eisdiele“.
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